Signifikanter Anstieg der Fehltage im Jahre 2022 Im Jahr 2022 verzeichnete die Techniker Krankenkasse einen signifikanten Anstieg der krankheitsbedingten Fehlzeiten im Vergleich zum Vorjahr 2021. Der Krankenstand stieg bei den Mitgliedern der Techniker auf 5,20 Prozent im Jahr 2022, im Vergleich zu 3,99 Prozent im Jahr 2021. Der ermittelte Krankenstand von 5,20 Prozent im Jahr 2022 entspricht durchschnittlich 19,0 Tagen krankheitsbedingter Fehlzeit pro Erwerbsperson. Altersbereinigt sind die Fehlzeiten um 4,43 Tage gegenüber dem Vorjahr gestiegen, was einem relativen Anstieg von 30,43% entspricht. Dies ist der höchste gemessene Krankenstand seit Beginn der Auswertungen im Jahr 2000. Der Anstieg war hauptsächlich auf eine Zunahme um 64,98 Prozent der Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle) zurückzuführen. Im Gegensatz dazu ging die Krankheitsdauer um 20,94 Prozent zurück. Dies bedeutet, dass zwar deutlich mehr AU-Fälle als im Vorjahr gemeldet wurden, aber diese insgesamt kürzer andauerten. Die TOP 3 Erkrankungsgruppen Die Hauptverantwortlichen für den Krankenstand sind vor allem
Die Erkrankungsgruppen, die zu den meisten Fehltagen führen, betreffen vor allem die
Atemwegserkrankungen Für den starken Anstieg der Fehlzeiten von 2021 auf 2022 sind maßgeblich die deutlich gestiegenen Fehlzeiten mit Krankheiten des Atmungssystems verantwortlich. Im Zuge der Coronapandemie kam es im 1. Quartal 2020 zu einem sehr starken Anstieg aufgrund von Erkältungskrankheiten. Im Jahr 2021 blieb eine Grippe- und Erkältungswelle zu Jahresbeginn weitgehend aus, was zu einer deutlich geringeren Anzahl an AU-Fällen und vergleichsweise niedrigen Fehlzeiten führte. Anders als in den Vorjahren führten jedoch Atemwegserkrankungen im Jahr 2022 das ganze Jahr über zu sehr hohen Krankenständen. Im Jahr 2022 waren die erkältungsbedingten Fehlzeiten trotz deutlicher Schwankungen durchgehend auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es über das gesamte Jahr 2022 hinweg mehrere aufeinanderfolgende Erkältungswellen. Besonders auffällig waren die außergewöhnlich hohen erkältungsbedingten Krankenstände Mitte Juli 2022, was untypisch für die Sommermonate ist, da in dieser Zeit normalerweise niedrigere Krankenstände zu erwarten sind. Die hohen erkältungsbedingten Krankenstände im Sommer 2022 bildeten einen starken Gegensatz zu den Beobachtungen in allen Vorjahren. Die Erkältungswelle im Juli 2022 fiel mit der Ausbreitung der SARS-CoV-2-Omikron-Variante BA.5 zusammen. Zusätzlich überraschten noch höhere erkältungsbedingte Krankenstände in der ersten Oktoberhälfte und der ersten Dezemberhälfte 2022. In diesen Zeiträumen gab es deutlich zwei sehr stark ausgeprägte aufeinanderfolgende Erkältungswellen. Durch die aufeinanderfolgenden Erkältungswellen im gesamten Jahr 2022 kam es zu einem erheblichen Anstieg der durchschnittlichen Fehltage von 2021 auf 2022 um 190,7 Prozent, was 3,15 Tage je Erwerbsperson entspricht. Psychische Erkrankungen Auch die Fehlzeiten aufgrund von psychischen Störungen verzeichneten im Jahr 2022 einen weiteren Anstieg. Dieser Trend zu steigenden Fehlzeiten setzte sich seit 2017 fort, nachdem es 2016 einen leichten Rückgang gegeben hatte.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Fehltage aufgrund psychischer Störungen im Jahr 2022 um 7,2 Prozent oder 15,7 Fehltage pro Versicherten. Im Jahr 2022 belegten psychische Störungen den zweiten Rang in Bezug auf die Fehlzeiten. Von 2006 bis 2022 stiegen die Fehlzeiten unter diesen Diagnosen bei Erwerbspersonen altersbereinigt um insgesamt 130 Prozent an. Im Jahr 2022 erreichten die Fehlzeiten mit der Diagnose psychischer Störungen bei Berufstätigen mit 295 AU-Tagen je Versicherten den höchsten Stand seit Beginn der Auswertungen im Jahr 2000 (mit damals 129 AU-Tagen je Versicherten). Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2006 ist bei Berufstätigen bis 2012 ein Anstieg um 76 Prozent zu verzeichnen. In den Jahren 2013 und 2016 gab es leichte Rückgänge, gefolgt von einem erneuten Anstieg ab dem Jahr 2017. Frauen waren auch im Jahr 2022 deutlich stärker von psychischen Störungen betroffen als Männer. Dies deutet auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin, wenn es um die Auswirkungen psychischer Gesundheit auf die Arbeitsfähigkeit geht.
Muskel-Skelett Erkrankungen
Im Jahr 2022 setzte sich der Trend zum Rückgang von Fehlzeiten aufgrund von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems geringfügig fort. Diese Erkrankungsgruppe war für 13,7 Prozent der gesamten Fehlzeiten verantwortlich. Damit belegte diese Erkrankungsgruppe zum ersten Mal den dritten Rang in Bezug auf die Fehlzeiten unter den verschiedenen Krankheitsgruppen. Andere Erkrankungen im Jahre 2022 Im Gegensatz dazu spielen Neubildungen (einschließlich Krebserkrankungen), Stoffwechselkrankheiten (wie Diabetes), Hauterkrankungen sowie Krankheiten des Kreislaufsystems (wie Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt) eine deutlich untergeordnete Rolle bei den betrachteten Krankschreibungen unter Erwerbspersonen im Jahr 2022. AU-Tage nach Dauer
Fazit Atemwegserkrankungen Aufgrund der „Corona Pandemie“ und dessen Folgen war es zu erwarten, dass die Atemwegserkrankungen zunehmen werden. Bemerkenswert ist trotzdem, dass Auftreten aufeinanderfolgender Erkältungswellen. Es wird vermutet, dass Lockdowns und HomeOffice einen positiven Einfluss in den Jahren 2020 und 2021 hatten, dieser Vorteil jedoch aufgrund fehlender Immunisierung im Jahr 2022 aufgehoben wurde und zu den verschiedenen Erkältungswellen führte. Fazit Muskel-Skelett Erkrankungen Seit 2016 gibt es einen leichten Rückgang der Muskel-Skelett Erkrankungen der sich auch in 2022 geringfügig fortgesetzt hat. Nach unserer Meinung, trägt hierzu das gestiegene Gesundheitsbewußtsein bei, als auch die Angebote zur betrieblichen Gesundheitsfürsorge, und hier im speziellen die angebotenen Yoga- und Rückenkurse durch Arbeitgeber. Fazit psychische Erkrankungen Im Jahr 2022 haben psychische Erkrankungen erneut einen Anstieg verzeichnet, wenn auch nur geringfügig. Die durchschnittlichen Fehlzeiten im Betrieb betrugen jedoch im Durchschnitt 295 Tage! Leider ist hier keine Trendwende oder Stabilisierung auf dem Niveau des Vorjahres erkennbar. Da psychische Erkrankungen auch auf die Belastung am Arbeitsplatz zurückzuführen sind, haben Arbeitgeber verschiedene Möglichkeiten, diese Erkrankungen positiv zu beeinflussen. Ein Beispiel hierfür ist das Programm der Bayerischen Staatsregierung für Pflegekräfte in stationären Einrichtungen. Als Maßnahme des betrieblichen Gesundheitsmanagements werden den Mitarbeitern*innen Resilienz- und/oder Teamcoachings angeboten. In diesen Seminaren / Workshops erhalten die Mitarbeiter*innen Hilfestellungen, um besser mit Stress und Belastungen umzugehen. Die Seminare und Workshops sollen den Beschäftigten helfen, ihre psychische Gesundheit zu stärken. Die Wichtigkeit dieser Maßnahmen zeigt sich auch an dem finanziellen Volumen, das die Bayerische Staatsregierung mit 14 Mio. € ausgestattet hat. Dies unterstreicht das Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern und zu unterstützen. Ein Beispiel, was auch für „normale“ Arbeitgeber von Interesse ist. Als Maßnahme des Betrieblichen Gesundheitsmanagements kann mit Hilfe einer Mitarbeiterbefragung oder Hinzunahme von Arbeitsunfähigkeitsanalysen aufgezeigt werden, wie die Beschäftigten und die Unternehmen die aktuellen Herausforderungen bewältigen und sich zukunftssicher aufstellen können. Die Auswirkungen von Pandemie, Energiekrise oder Klimawandel können dabei als eine Art »Stresstest« für die Stabilität der Beziehung zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden verstanden werden. Das kann dazu führen, dass beide Seiten mit einer gestärkten Beziehung – weniger Krankentage - aus dieser Situation hervorgehen. Gleichzeitig bietet dieses Instrument die Chance, gesunde und leistungsfähige Fachkräfte dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Aktualisierung vom 09.08.2023 - Quelle: KKH Personalmangel, Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Inflation und Teuerung, soziales Ungleichgewicht: Die psychischen Belastungen bei Berufstätigen haben in den ersten Monaten dieses Jahres drastisch zugenommen. Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse sind die Fehlzeiten wegen seelischer Leiden vom ersten Halbjahr 2022 auf das erste Halbjahr 2023 um 85 Prozent gestiegen – so stark wie nie in der jüngeren Vergangenheit. Hinweis: Sie möchten gerne mehr Details zu Ihrer Branche und/oder zu ihrem Bundesland erhalten? Gerne stellen wir ihnen einen abgestuften Report mit Hintergründen zum Bundesland oder Ihrer Branche zur Verfügung. Sie möchten wissen, wie sich Pandemie, Energiekrise oder Klimawandel auf Ihre Mitarbeiter auswirken? Mit Hilfe einer Mitarbeiterbefragung oder von Arbeitsunfähigkeitsanalysen kann aufgezeigt werden, wie die Beschäftigten Ihres Unternehmens die aktuellen Herausforderungen bewältigen und sich zukunftssicher aufstellen können. Eine solche Analyse kann dazu führen, dass beide Seiten mit einer gestärkten Beziehung aus dieser Situation hervorgehen. Das wiederum bietet die Chance, gesunde und leistungsfähige Fachkräfte dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Kontaktieren Sie uns unter Autoren:
Manuela Li Ranzi , JB smart consult – zertifizierter betriebliche Gesundheitsmanagerin, Systemischer Master of BusinessCoaching & Training (CTAS/ISO/ICI) Hans-Joachim Möser, JB smart consult – zertifizierter betrieblicher Gesundheitsmanager Hinweis: Teile dieses Textes wurden mit KI erzeugt Quelle: Gesundheitsreport AU 2023 – Die Techniker |
Gesundheitsreport TK 2023 - signifikanter Anstieg
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